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70.3 WM Lathi

Auch wenn es immer noch ein wenig schmerzt, wollte ich doch meine Gedanken zum WM-Rennen runter schreiben. Ist ja nicht immer alles „schöne heile Welt“, und auch schlechte Rennen gehören dazu. Außerdem macht man den ganzen Blödsinn ja aus Spaß und von daher freue ich mich auf bessere Rennen in der Zukunft.

Da das Rennen in Lathi schon ein paar Tage her ist, fasse ich mich kurz. Die Anreise lief auch dieses Mal nicht ganz reibungslos. Scheinbar habe ich einen schlechten Einfluss auf den Radkoffer. Jedenfalls kamen diese nicht pünktlich und wir mussten ein paar Tage aufs Radfahren verzichten. Sonst lief es aber reibungslos und es kam bis zum Rennen kein großer Stress in der Vorbereitung auf.

Trainingstechnisch lief es soweit auch gut. Das EM-Rennen war drei Wochen her und zumindest im Training fühlte ich mich wieder ganz passabel. Mental waren die Wochen doch ein bisschen eine Herausforderung, da Justus leider eine weitere Laufpause einlegen musste und seine WM unter keinem guten Stern stand. Aber lest selber: https://www.justus-nieschlag.de/post/im-70-3-wm-lahti

Jetzt aber zum Rennen selber: aufgrund von Nebel wurden alle Startzeiten um 30min verschoben. So ging es erst gegen 10.00 Uhr auf die Strecke. Im Schwimmen habe ich mich so okay gefühlt und ich kam als 4. meiner Altersklasse aus dem Wasser. Gerne wäre ich schneller geschworen, aber im Nachhinein betrachtet kann ich richtig zufrieden sein damit. Insgesamt hatte ich die 8. schnellste Zeit mit den Profis und eben die 4. aus meiner AK. Das Schwimmniveau war in meiner AK einfach extrem hoch und wir mussten sogar noch um die anderen Athletinnen drumherum schwimmen. Außerdem hatte ich einen echt guten Wechsel und ich sprang als 1. aufs Rad.

Leider hatte ich wirklich s*** Beine auf dem Rad. Ich versuchte ruhig zu bleiben und mich so aerodynamisch wie möglich zu machen. Bei ca. 30. Kilometer fuhr eine Athletin an mir vorbei, sodass ich nun auf Platz 2. in meiner AK lag. Diesen Platz gab ich bis zum Ende des Radfahrens auch nicht mehr ab. Also alles gut? Leider nicht. Ich fühlte mich muskulär so leer, sodass die 90km auf dem Rad mental einfach nicht vorbei gehen wollten. Am liebsten hätte ich bei Kilometer 40 das Rad in die Ecke gelegt und das Rennen beendet. Ein DNF wollte ich aber unbedingt vermeiden, sodass ich weiter fuhr. Die Wattwerte aber waren wirklich nicht gut, was es nicht so einfach macht mental bei der Sache zu bleiben und sich zu belügen und zu sagen, dass alles gut wird 🙂 Nachdem ich dann als 2e in die Wechselzone kam war ich wirklich verwundert, dass ich doch noch so weit vorne war.

Jedoch war ich einfach so platt nach dem Radfahren, da werden 21km einfach seeeeeeehr lang. Ich versuchte das Beste draus zu machen, denn ein DNF wollte ich nicht. Dafür war mir die WM als Highlight zu wichtig. Doch die Beine wurden nicht besser und ich joggte den Halbmarathon mehr als das ich lief. Immerhin bin ich nicht zu schnell angegangen, sondern einfach konstant langsam gelaufen :)) Nicht mein Ziel, aber ja gut.

Am Ende lief ich als 12. meiner AK über die Ziellinie. Auf dem Papier betrachtet kein schlechtes Ergebnis und im letzten Jahr wäre ich natürlich super zufrieden gewesen. Nach dem WM & EM Titel war der Anspruch aber natürlich ein Höherer (Top 5) und die Fallhöhe ebenfalls. Die neue AK ist einfach deutlich stärker und das habe ich an einem schlechten Tag meinserseits zu spüren bekommen.

Die Enttäuschung nach dem Rennen war groß, ist in den letzten Wochen aber verflogen. Sport ist nicht immer alles und trotz des harten Tages kann ich mit positiven Erinnerungen auf Lathi und die WM zurück schauen.

Vielleicht war die EM doch etwas zu kurz vor der WM. Auch war ich mal wieder krank nach dem Rennen. Vielleicht ist mein Immunsystem nach den vielen Krankheitstagen in diesem Jahr einfach nicht das Beste und die vielen Traingspausen haben einen konstanten Aufbau nicht erlaubt. Da bin ich Justus schon sehr dankbar, dass er mir doch irgendwie eine Form gezaubert hat 🙂 So bin ich also sehr froh über meinen EM-Titel und den 12. Platz bei der WM muss ich einfach hinnehmen.

Ich hoffe, dass ich jetzt schnell wieder gesund werde und noch ein weiteres Rennen machen kann. Wenn nicht, dann im nächsten Jahr.

Bleibt gesund und habt Spaß 🙂 Lina

(PS: Danke an Ricco für die ganzen Fotos!)