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Alles Verletzungsguide

Verletzungsguide Knochenhautentzündung

Es ist wieder soweit ein neuer Verletzungsguide ist fertig. Dieses Mal: die Knochenhautentzündung. Eine populäre Verletzung bei Triathlet*innen und Läufer*innen, leider! Außerdem wird gesagt: „Einmal Knochenhaut-Probleme, immer Knochenhaut-Probleme.“ Auch das kann ich leider bestätigen. Doch habe ich einen ganz guten Weg gefunden meine Probleme in den Griff zu bekommen, sodass ich aktuell sehr gut damit zurecht kommen. 

Auch dieses Mal: denkt daran, ich bin keine Ärztin 🙂 

Die Verletzung

Eine Entzündung der Knochenhaut bzw. die Knochenhautentzündung wird auch Periostitis genannt. Im Sport tritt diese meist durch eine Überbelastung oder wiederholte Stöße auf.

Die Knochenhaut, welche fest mit dem Knochen verbunden ist, enthält eine hohe Anzahl an Neven und Gefäßen. Weshalb solch eine Verletzung meiner Erfahrung nach sehr schmerzhaft ist. 

Am häufigsten tritt eine Entzündung der Knochenhaut an den Schienbeinkanten auf, doch natürlich können auch die Unterarme davon betroffen sein. Das liegt daran, dass eine Entzündung der Knochenhaut meist dort auftritt, an dessen Stellern sich viele Knochen und Sehnen über der Knochenhaut befinden. Durch viel Lauftraining beispielsweise wirken hohe Belastungen auf die Schienbeinmuskulatur, sodass diese verspannt und an der Knochenhaut „zieht“.

Typische Beschwerden/ Anzeichen einer Reizung/ Entzündung: 

  • Schmerzen bei Belastung insbesondere bei Druck-/Stoßbelastungen (z.B. Laufen oder Sprünge) 
  • Schwellungen an den „Schienbeinkanten“ 

Sofortmaßnahmen 

  • Ruhigstellung (z.B. Tapeverband)
  • entzündungshemmende Medikamente
  • Kühlen der betroffenen Stelle 
  • Sportpause
  • Arzt aufsuchen 

Eine Knochenhautreizung ist meist eine schleichende Entwicklung. Sollten die Waden schneller als sonst fest werden oder sich dauerhaft muskulär fest anfühlen, sollte die Dehnung der hinteren Kette an erster Stelle stehen. Ein Besuch beim Physiotherapeuten ist zu empfehlen. Fehlstellungen können ebenfalls zu muskulären Problemen und somit zu einer Entzündung führen. Crosstraining oder reduzierte Laufumfänge können helfen, eine Entzündung zu vermeiden.

Ursachen kurz und kompakt 

  • Überbelastung durch intensives Training oder/und zu schnelle Kilometersteigerung
  • Wechsel der Lauftechnik 
  • Zu viele Kilometer auf hartem Boden 
  • Schlechtes Schuhwerk (falsche oder alte Schuhe) 
  • Übermüdung der Muskulatur 
  • Fehlstellungen 

Behandlungsverlauf/ Unterscheidung zum Ermüdungsbruch 

Durch ein MRT ist zu erkennen, ob eine Entzündung der Knochenhaut oder aber ein Ermüdungsbruch vorliegt.  

Egal ob eine gereizte Knochenhaut oder ein Ermüdungsbruch – eine Laufpause ist sehr wichtig. Es kann durchaus sein, dass auch das Schwimmen und Radfahren einzustellen ist. Knochen sind sehr empfindlich und nur durch Entlastung ist eine Regeneration möglich. Bei einem Bruch dauert die Heilung einfach ein wenig länger als bei einer Entzündung ;(

Die Probleme sollten jedenfalls schnellstmöglich behandelt werden und sehr vorsichtig wieder ins Training eingestiegen werden. Vor allem wenn zu früh wieder gelaufen wird kommen die Probleme schnell zurück (aus eigener Erfahrung)

Ich habe mal die Reihenfolge aufgeschrieben wie ich meine Probleme behandelt habe/ behandelt haben lasse.

  • Ruhe
  • Entzünduhshemende Medikamente 
  • Physiotherapie 
  • Kälte
  • Ultraschalltherapie (siehe Foto)
  • Kinesiotape zur Entlastung 
  • Stromtherapie
  • Stoßwellen Therapie (Vorsichtig!) 
  • Lockeres Alternativtraining (zB Aquajogging)
  • Kräftigung und gezieltes Training der Muskulatur 
  • Anpassung des Schuhwerks

Wiedereinstieg ins Laufen/ Training

Der Wiedereinstieg sollte wie immer Schrittweise erfolgen. Langsames Steigern, um Verletzungen vorzubeugen. Muskelkater ist möglich 🙂 Der Aufbau ist bei mir ähnlich erfolgt wie nach den Bänderrissen. Schaut also da vorbei, wenn ihr wissen wollt wie es abgelaufen ist. LINK 

Ein Kinesiotape zur Entlastung der Knochenhaut an der betroffenen Stelle hat mir auch immer sehr gut geholfen! 

Kompressionssocken sind auch immer gut, um die Wade ein wenig zu entlasten. Hat man dann immer noch Probleme kann über andere Schuhe nachgedacht werden und im schlechtesten Falle über Einlagen. 

Kontrolle 

Grundsätzlich sollte man seine Knochenhaut in Ruhe lassen. Dennoch lässt sich die Beschaffenheit ganz gut testen und kontrollierten. Je besser die Knochenhaut ist, desto druckunempfindlicher ist diese.

Übungen/ Prävention

Um Probleme vorzubeugen können ein paar Übungen in den Alltag eingebaut werden. Meiner Meinung am wichtigsten: Fußstabi und regelmäßiges Dehnen. Aber auch ein kurzes Warm-Up um die Muskulatur auf den Lauf vorzubereiten ist sinnvoll (YouTube ist ja voll von solchen Videos).

Weitere Präventionsmaßnahmen sind folgende: 

  • neue Schuhe 
  • wechselnder Laufuntergrund
  • Tape zur Entlastung (siehe Bild oben)
  • Bahnläufe vermeiden
  • Nicht so oft die Spikes anziehen 
  • Alternatives Training 
  • Warm-Up vor dem Laufen 
  • Einlagen (wenn nichts mehr hilft) 
  • Kalzium und Magnesium
  • Schröpfen (mache ich immer wieder in unregelmäßigen Abständen, um die Verklebungen zu lösen = siehe Bild)

Wer oft an einer solchen Verletzung leidet, kann auch mal die Knochendichte messen lassen. Eine geringe Knochendichte kann ehr zu Brüchen führen. 

So, das wars dann schon wieder von mir. Bleibt weiterhin verletzungsfrei!

Lina 

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Alles Gelaber

Podcast Premiere

Hallo zusammen,

das Jahr 2023 hat begonnen und nach längerer Krankheitsmisere bin ich wieder im Training. Mein Rücken macht mir aktuell noch Probleme, doch ich hoffe das Problem schnell in den Griff zu bekommen. Nicht ganz optimal aber die Saison ist ja lang.

Wann die ersten Rennen stattfinden erfahrt ihr rechtzeitig. Soviel vorweg: die Rennen der 1. Bundesliga stehen definitiv auf dem Program, ebenso die 70.3 WM. Einige Mitteldistanz-Rennen möchte ich ebenfalls gerne machen.

Im Februar geht es auf jeden Fall in ein erstes Trainingslager & auch über Ostern ist ein Abstecher ins „Warme“ geplant.

Eigentlicher Grund des Blogs: ich hatte die Ehre meine Meinung kundzutun. Mission Triathlon hat mit mir einen Podcast aufgenommen. Wir haben ein wenig über die 70.3 WM in St. George gesprochen, sowie allgemein über meine Einstellung zum Triathlon. Mein erstes Mal, ich würde mich also freuen wenn ihr reinhört.

Hier der Link: https://mission-triathlon.de/trainingstalk-mit-agegroup-ak-70-3-weltmeisterin-lina-volker—mtp-folge-027/

Bis bald & bleibt gesund,

Lina

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Alles Verletzungsguide

Verletzungsguide Achillessehne/ Gleitgewebe 

Die Trainingslager sowie Wettkämpfe 2022 sind überstanden und ich falle nicht auseinander. Zudem habe ich keine Weisheitszähne mehr, sodass die Saisonpause noch ein paar Tage länger wird. Da habe ich mir gedacht: kann ich weiter meine „ehemaligen“ Verletzungen abarbeiten 🙂 

Dieses Mal: die Achillessehne bzw. das umliegende Gleitgewebe & denkt daran, ich bin keine Ärztin 🙂 

Die Verletzung

Ist die Achillessehne betroffen so ist dies zunächst eine Reizung des Sehne. Trainiert man aber unter Schmerzen weiter, so kann es einen Anriss bzw. im schlimmsten Falle einen Abriss der Sehne zur Folge haben. Oft tut schon das alleinige Anfassen weh. Bei weiterer Reizung hat man irgendwann aber auch im Ruhezustand Schmerzen. Das Gefährliche bei Sehnen, nach anfänglichen Schmerzen bei Bewegung, kann es durch die „Wärme“ zu einer Schmerzlinderung kommen, und man trainiert sich damit kaputt.

Das Gleitgewebe ist etwas anders als die Achillessehne. Da nicht die Sehne per se sondern das Gewebe um die Sehne herum betroffen ist. Meist handelt es sich um ein Druckgefühl und eine Art „Ploppen“ bei Überdehnung (zB. beim Treppensteigen). Es ist also ehr ein dauerhafter „Druck“/ Schmerz, da die Sehne zu wenig Platz zum Gleiten hat. Oft fühlt es sich bei Bewegung an, als sei die betroffene Stelle eine altes Gummiband. 

Sofortmaßnahmen 

Die Verletzung der Achillessehne ist meist eine schleichende Entwicklung. Sollten die Waden schneller als sonst fest werden oder sich dauerhaft muskulär fest anfühlen, sollte die Dehnung der hinteren Kette an erster Stelle stehen. Bedeutet also: Wade, Fußsohle, hinteren Oberschenkel dehnen. Ein Besuch beim Physiotherapeuten ist zu empfehlen, da Schmerzen in den Füßen auch von Problemen im Rücken, den Schultern etc. kommen können. Fehlstellungen können ebenfalls zu Problemen der Achillessehne führen. 

Ist nun aber die Achillessehne bzw. das Gleitgewebe betroffen, sollten „Sofortmaßnahmen“ getroffen werden: 

  • Kompression 
  • entzündungshemmende Medikamente
  • Sportpause
  • Arzt aufsuchen 

Behandlungsverlauf 

Ist die Achillessehne tatsächlich gereizt ist eine Laufpause sehr wichtig. Es kann durchaus sein, dass auch das Schwimmen und Radfahren einzustellen ist. Sehnen sind sehr empfindlich und nur durch Entlastung ist eine Regeneration möglich. 

Durch eine Ultraschalluntersuchung ist zu erkennen, ob es sich um das Gleitgewebe oder die Sehne direkt handelt und in wie weit die Reizung fortgeschritten ist. 

„Kaputtes“ Gleitgewebe ist relativ leicht zu fühlen, in meinem Falle war sogar eine Schwellung zu erkennen. 

Kommt es zu Problemen, sollte man diese schnellstmöglich behandeln. Ich habe mal die Reihenfolge aufgeschrieben wie ich meine Probleme behandelt habe/ behandelt haben lasse. Grundsätzlich geht man, egal ob Gleitgewebe oder Sehne, erst einmal gleich vor. 

  1. Ruhe
  2. Physiotherapie  
  3. Kompression (Kompressionssocken sind immer gut, es gibt aber auch spezielle Socken für die Achillessehne. Diese haben ein Kissen an der entsprechenden Stelle: LINK
  4. Warm-/ Kaltbad (zur Anregung des Stoffwechsels) 
  5. Dehnung 
  6. Hochlegen der Füße, um Wassereinlagerungen zu vermeiden 
  7. Keil unter die Hacke, sodass die Sehne entlastet wird (sollte nur begrenzte Zeit genutzt werden, da dadurch die Achillessehne verkürzt wird!)
  8. Exzentrik (sollte langsam gesteigert werden und nur gemacht werden, wenn keine Schmerzen währenddessen—> Muskelkater davon zu bekommen ist okay ;)) 
  9. Stoßwellen Therapie 
  10. Lockeres Alternativtraining (zB Aquajogging)

Helfen all diese Maßnahmen nichts, sollte noch einmal mit Fachpersonal Rücksprache gehalten werden. Es gibt nämlich auch noch die Möglichkeit die Sehne/ das Gleitgewebe anzuspritzen.  

Bei Problemen des Gleitgewebes hilft Hyaluronsäure. Dadurch bekommt die Sehne wieder mehr Platz. Ist das Gleitgewebe betroffen reibt die Sehne ja immer daran, weshalb der Druck bzw. die Schwerzen entstehen. 

Ist die Achillessehne gereizt hilft eine PRP-Therapie.

Wiedereinstieg ins Laufen

Der Wiedereinstieg sollte wie immer Schrittweise erfolgen. Langsam steigern, um Verletzungen vorzubeugen. Muskelkater ist möglich 🙂 Der Aufbau ist bei mir genauso erfolgt wie nach den Bänderrissen. Schaut also davor bei, wenn ihr wissen wollt wie es abgelaufen ist. LINK 

Ansonsten gibt es, wie bereits erwähnt, spezielle Socken. Dies habe ich am Anfang genutzt und wenn ich etwas Probleme mit meinem Gleitgewebe habe trage ich heute diese Socken mit Noppen: LINK

Kompressionssocken sind auch immer gut, um die Wade ein wenig zu entlasten. Hat man dann immer noch Probleme kann man über andere Schuhe und im schlechtesten Falle über Einlagen nachdenken. 

Kontrolle 

Grundsätzlich sollte man seine Achillessehne in Ruhe lassen. Dennoch lässt sich die Beschaffenheit ganz gut testen und kontrollierten. Je besser die Sehne ist, desto druckunempfindlicher ist diese. Auch eine Ultraschall-Kontrolle ist möglich. 

Übungen/ Prävention

Um Probleme vorzubeugen können ein paar Übungen in den Alltag eingebaut werden. Meiner Meinung am wichtigsten: Exzentrik! Aber auch Fußstabi und regelmäßiges Dehnen sind top. YouTube ist voll von solchen Videos 🙂 

Weitere Präventionsmaßnahmen sind folgende: 

  • andere Schuhe 
  • wechselnder Laufuntergrund
  • Bahnläufe vermeiden (schnell Laufen geht auch geradeaus oder im Wald) 
  • spezielle Socken 
  • Alternatives Training 
  • Warm-up vor dem Laufen 
  • Einlagen (wenn nichts mehr hilft) 
  • Kollagen-Pulver zur Stärkung der Sehnen und Bänder

So, das wars dann schon wieder von mir. Ich hoffe der Beitrag hilft weiter. Passt einfach gut auf euch auf und bleibt verletzungsfrei!

Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit, 

Lina 

(PS: die Links sind reine Empfehlungen von mir & die Tipps lassen sich eigentlich auf jede beliebige Sehnenverletzung anwenden)

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Alles Wettkämpfe

70.3 Weltmeisterin

Ja was soll ich sagen, ich bin Ironman 70.3 Weltmeisterin 🙂 Klingt ganz cool, auch wenn es „nur“ der Titel in der AK 18-24 ist.

Das Rennen hat auf jeden Fall super viel Spaß gemacht und nach der doch etwas holperigen Vorbereitung bin ich ziemlich stolz auf mich, ein gutes Rennen abgeliefert zu haben.

Da der Trip in die USA noch mit einigen anderen Highlights versehen war, habe ich mit überlegt einfach wieder alles hier in den Blog zu packen. Also viel Spaß beim Lesen.

Die Anreise:

Gestartet sind meine Mama und ich am Montag vor dem Rennen in Frankfurt. Richtig cool, dass ich bei der langen Reise begleitet wurde. Nach einem längeren Aufenthalt in Charlotte ging es noch einmal 4,5h weiter gen Westen, bis wir abends in Las Vegas landeten. Leider hatte mein Rad es nicht in meinem Flug bis Las Vegas geschafft, sondern es flog alleine 2h später ;( So warteten wir noch ein wenig am Flughafen bis endlich mein Rad kam, sodass wir uns auf den Weg machen durften das Mietauto abzuholen. Letztendlich kamen wir nach 2h Fahrt um 2.30 Uhr (St. George Zeit) an unserem Apartment an. Ich glaube ich lag keine 3sek im Bett da schief ich schon.

Vor dem Rennen:

Nach einer guten Portion Schlaf konnten wir unseren Mitbewohner*innen erst einmal „Hallo“ sagen:) Nach dem Frühstück ging es dann los „das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden“: die Radstrecke führte durch den Snow Canyon State Park. Der Nationalpark ist eine ca. 10km lange Straße durch den Canyon, und diesen Berg galt es auch am ende der Radstrecke zu bewältigen. So schauten wir uns also gleichzeitig den Park & die Strecke anschauen.

Nach dem kleinen Touri-Trip sattelten wir unsere Zeitfahrräder und fuhren noch einmal durch den Nationalpark, bevor es abends noch zum schwimmen ging.

Da vor dem Rennen nicht mehr so viel an Training anstehst, schafften wir es auch noch in den Zion Nationalpark. Sonst aber stand der Fokus voll auf dem Rennen sowie gesund werden. (Leider stieg ich etwas krank aus dem Flieger und schaffte es auch nicht mehr so richtig gesund zu werden, im Wettkampf habe ich glücklicherweise aber nicht viel davon gemerkt.)

So hieß es also noch weitere Teile der Radstrecke zu besichtigen. ebenso wagte ich einen Sprung in das Sand Hollow Reservoire. Dort wurde nämlich geschwommen. Ebenso mussten wieder die Startunterlagen abgeholt werden und am Tag vor dem Rennen, Donnerstag, galt es die Rad-+Laufsachen einzuchecken. Insgesamt aber verlief alles super easy & entspannt, richtig nervös war ich zum Glück auch nicht.

Der Renntag:

Der Freitag begann doch relativ früh. Start meiner AK war um 09.00 Uhr. Jedoch war der Schwimmstart 30km von st. George entfernt. Ebenso schloss die wechselzine um 7.30 Uhr, sodass ich um kurz nach 06.00 Uhr im Shuttlebus saß. So hieß es 05.00 Uhr aufstehen & viel Kaffee trinken. Da ich so viel Zeit im Bus und vor dem Start hatte, machte ich mit nur ein kleinen Snack und nahm den Rest einfach mit. Super cool war die Wartezeit jedoch nicht. Das Wetter hatte es an diesem Tag echt wechselhaft. Am Start noch 3°C wurde es im Verlaufe des Tages bis zu 20°C . Um nicht auszukühlen lief ich also die ganze Zeit hin und her, ebenso trug ich 5 Jacken und Plastiktüten. Doch 3°C blieben 3°C 🙂

Irgendwann war es dann auch 9,00 Uhr und die AK 18-24 durfte auch endlich los. Da die Profifrauen schon 07.30 Uhr gestartet waren, hatten wir mit 09.00 Uhr eine sehr späte Startgruppe erwischt. Bedeutete beim Schwimmen: anstatt 1,9km bin ich wahrscheinlich 2,1km geschwommen. Es war nämlich doch relativ viel Betrieb vor mir, sodass ih nur am überholen war. Ein gutes Gefühl, da vor mir aber die AKs mit roten und gelben Badekappen unterwegs waren und die Bojen ebenfalls die Farbe gelb und rot hatten, machte es die Orientierung teilweise doch schwer. Tat meine Schwimmleistung aber nicht so weh, und ich kam mit 3sek Rückstand als zweite meiner AK aus dem Wasser. Da der See „nur“ 18 Grad hatte, war es ein Neoschwimmen, war aber ganz angenehm 🙂

So richtig wusste niemand welche die richtige Kleiderwahl auf dem Rad sein wird. Letztendlich entschied ich mich für Zehenwärmer an den Radschuhen, Handschuhe an den Händen und eine Plastiktüte unter dem Einteiler, welche ich schon beim Schwimmen anhatte. Zu warm ist mir damit definitiv nicht geworden, doch mit der Plastiktüte hatte ich immer die Möglichkeit noch etwas abzuwerfen falls es doch zu warm gewesen wäre.

Der Plan auf dem Rad: so gleichmäßig wie möglich zu fahren. Da meine Wattmessung irgendwie nicht messen wollte, musste ich noch schnell eine neue Verbindung herstellen. Da es aber zunächst flach um den See ging, konnte ich dies relativ schnell abhacken und mich dann voll und ganz aufs Radfahren konzentrieren. Das Radfahren dann lief ohne Probleme. Die erste der drei Verpflegungsstationen habe ich direkt mal weggelassen und auch bei der 2&3 habe ich nur kurz etwas getrunken und bin dann weiter 🙂 Durch die kühlen Temperaturen ging es dieses Mal deutlich entspannter auf dem Rad als bei 35°C wie in Luxemburg. Nach etwas mehr als 2:30h war der Spaß auf dem Rad vorbei und wusste, das es nicht so schlecht gelaufen sein musste. Ich wurde nämlich nicht ein einziges Mal überholt, sondern ich war die ganze Zeit auf der Überholspur.

Der zweite Wechsel lief auch ohne Probleme, und ich machte mich direkt auf den abschließenden Halbmarathon. Die Beine fühlten sich zunächst auch echt gut an und nachdem ich an meiner Mama vorbei gelaufen war, wusste ich, dass ich eine Vorsprung von gut 5min auf die zweite meiner AK hatte. Ich versuchte also gleichmäßig weiterzulaufen und die erste der zwei runden war tatsächlich relativ schnell vorbei. Doch auch die Laufstrecke mit 250hm hatte es in sich. Auf der zweiten Laufrunde bin ich bergauf jedenfalls ziemlich „gestorben“, sodass ich echt froh war irgendwann bei Kilometer 17 zu sein. Am End hatte ich noch ein wenig mit Krämpfen unter meinem Fuß zu tun, doch ich konnte die ganze Zeit durchlaufen und ich wusste von meinem Vorsprung. Die letzten Kilometer gingen also auch vorbei und ich überquerte nach 4:40:09h die Ziellinie 🙂

Fix und fertig aber glücklich wusste ich, dass ich somit Weltmeisterin geworden bin. Tatsächlich habe ich aber ein paar Tage gebraucht um mich richtig zu freuen! Das Rennen hat mir doch ordentlich in den Knochen gesteckt. Das Bier am Abend war jedenfalls verdient und sehr gut 🙂

Nach dem Rennen:

Da es am Freitag ein reines Frauenrennen war, ging am Samstag bei den Männern die Post ab. So schauten wir uns also gemütlich das Rennen an und feuerten die Jungs an. Abends gab es dann für alle die Siegerehrung. So durfte ich mich ein weiteres Mal über den Sieg freuen und den Pokal entgegennehmen! Was ich vorher nicht wusste, durch meinen Sieg habe ich mich zudem für die 70.3 WM 2023 in Lathi qualifiziert. Bedeutet also, es war nicht mein letztes Rennen über die Distanz 🙂

Da meine Mutter und ich noch 2 Tage bis zum Abflug hatten machte wir uns auf nach Las Vegas. Die Stadt bot den kompletten Kontrast zu St. George: laut & bunt. So entschlossen wir uns am zweiten Tag lieber einen Abstecher zum Grand Canyon zu machen. Es war wirklich schön dort, man sollte aber beachten, dass der Einritt sehr sehr teuer ist. Dennoch eine beeindruckende Landschaft.

Was jetzt?!

Jetzt trainiere ich noch ein paar Wochen locker vor mich hin, bevor es in den Urlaub und somit in die Saisonpause geht. Nicht viel, mehr nach Lust und Laune aber immer noch ein wenig Bewegung. Dann gibt es bestimmt auch ein weiteres Update. Bis dahin, danke für die Unterstützung und ganz liebe Grüße,

Lina

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Alles Trainingslager Wettkämpfe

Reise nach St. George + Europacup Ceuta

Besser spät als nie, aber ein kleines Update zum Europacup in Ceuta/ Spanien wollte ich dann doch noch geben. Auch wenn das Rennen an sich nicht viel Positives hatte, war es grundsätzlich ein toller Trip mit coolen Leuten. 

Seit Hannover hängt eine kleine Pechsträhne an mir, die ich hoffentlich nun los bin. Jedenfalls wollte ich nach dem krankheitsbedingt nicht so guten Rennen in Brasilien eine bessere Leistung zeigen. Das hat dann leider nicht so funktioniert. Am Tag vor dem Rennen habe ich mich gleich 2x auf den Asphalt gelegt. Die Radstrecke war aufgrund des Regens ziemlich rutschig. Und nachdem ich beim 1x Mal etwas unverschuldet den Asphalt geküsst hatte, war ich beim 2x Mal leider selber Schuld. 

Anfangs dachte ich auch, dass es nicht so schlimm sei: Abschürfungen hatte ich keine. Doch meine Schleimbeutel an Hüfte und Ellenbogen haben sehr gelitten die letzten Wochen, ebenso mein Nacken. 

Gestartet bin ich trotzdem und das Schwimmen lief bis zum Angriff der Feuerquallen auch besser als erwartet. Hört sich an wie ein Fake, ist aber leider so passiert. Die Stiche an den Händen waren zum Glück nicht so schlimm, doch der Stich im Nacken hat wohl eine Allergische-Reaktion ausgelöst. Schon auf dem Rad hatte ich Probleme mit der Luft und das Armheben war fast unmöglich, sodass ich nur noch ins Ziel joggte. 

Grundsätzlich ist die spanische Enklave Ceuta aber eine schöne Stadt und sicher mal einen Besuch wert 🙂 

Jetzt aber sitze ich hier in St. George in den USA. Morgen (Freitag) steht das letzte Rennen der Saison an, die 70.3 WM in St. George/ Utah. Ein wenig am kränkeln bin ich leider, doch im Wettkampf hat man ja eh andere Probleme. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das Rennen. Das Wetter hier hat von 3 Grad um 9.00 Uhr bis 20 Grad gegen Mittag alles zu bieten.

Bleibt gesund, 

Lina 

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Alles Wettkämpfe

1. Bundesliga Finale Hannover + Studenten WM

Ohne Laptop schreibt es sich tatsächlich nicht ganz so gut, sodass mein Blog zu Hannover und der Studenten WM jetzt etwas länger gedauert hat. 

Wer mir auf Instagram folgt, der hat die ganze Sache ja auch schon mitbekommen  🙂 

1.Triathlon Bundesliga 

Das letzte Rennen der Bundesliga fand in Hannover statt. Wieder einmal ein Team Event. Bei der 2×2 Paarstaffel haben wir zu zweit einen Triathlon absolviert & mindestens 3 Athletinnen mussten das Ziel am Ende erreichen. Etwas kompliziert zu erklären, aber mal so grob das System 🙂 

Bei uns im Team Berlin machten Lara & Nelly den Anfang und Celine & ich waren dann das 2. Paar. Ca. an Position 10 machten wir beide uns auf die Reise. 

Der Plan war, dass ich für Celine schwimme + Rad fahre, sodass sie ihre Laufstärke ausspielen kann. Lief dann auch ziemlich gut. 

Beim Schwimmen schafften wir es ein Team zu überholen, bevor ich auf dem Rad den Turbo zünden konnte. So hart Rad gefahren bin ich lange nicht mehr 🙂 

Nach dem Radfahren „noch“ auf Position 4. lief Celine das Ganze noch auf den 2. Platz!

Platz 2 und unsere erstes Podium der Saison🥰 In der Endabrechnung der Tabelle könnten wir uns sogar noch von Platz 6. auf den 4. Platz  vorschieben 😎 

Also ein sehr sehr cooles Wochenende & ein toller Abschluss der 1. Bundesliga. 

Studenten WM 

Die Studenten WM war leider nicht ganz so erfolgreich wie ich es mir im Vorhinein erhofft hatte. Aber dennoch bin ich froh überhaupt an der Startlinie gestanden zu haben, da ich dran doch so meine Zweifel hatte. 

Nach dem Rennen in Hannover bin ich leider krank geworden (kein Corona), aber so richtig richtig fit habe ich mich leider nicht mehr gefühlt. Da helfen eine 24h Anreise und ein anderes Land mit ungewohnten Essen natürlich auch nicht, um wieder gesund zu werden. So genoss ich also mehr die warme Luft anstatt mich auf den Wettkampf vorzubereiten. Am Morgen des Rennens ging es mir dann wenigsten so gut, dass ich dachte: Probiere es wenigstens mal, wenn gar nix geht musst du eben raus gehen. 

Zu meiner Überraschung schaffte ich sogar den Sprung in die erste Radgruppe, doch sobald ich wirklich Gas geben wollte, wollte mein Körper nicht.  So wurde das Rennen mehr wie eine Trainingseinheit und beim Laufen joggte ich noch gemütlich ins Ziel, da ich dennoch ein paar Punkte mitnehmen wollte und wir nach dem Radfahren einen kleinen Vorsprung hatten. Letztendlich kam ich als 15. ins Ziel. Hört sich gar nicht schlecht an, jedoch hätte hätte …, ein besseres Ergebnis war gesund sowas von drin! 

Mit dem deutschen Damenteam aber konnten wir den Tag dennoch vergolden 🙂 Zu dritt haben wir eine gute Leistung insgesamt zeigen können, sodass wir in der Teamwertung den 1. Platz belegt haben.

Und auch am nächsten Tag durfte ich noch einmal starten. Im internationalen der FISU startete auch ich im Team-Relay. Es ging mir zwar nicht wesentlich besser, mein Gesundheitszustand verschlechterte sich aber über Nacht auch nicht (das kam später). So zeigten wir alle vier erneut eine solide Leistung und belegten am Ende den 5. Platz. 

Die Rückreise sollte dann noch zu einem kleinen Höllentrip werden. 40h später, 3 Kilo leichter (…) und mit nichts im Magen, war ich Montagabend endlich wieder zu Hause. Meinem Magen geht es immer noch nicht wieder 100% gut, meine Erkältung/ Infektion ist aber glücklicherweise so gut wie verschwunden. 

Ein bisschen gedulden muss ich mich also noch, bevor das Training wieder los geht. 

Wenn alles gut läuft starte ich dann noch am 9.10 beim EC Ceuta bevor es in die USA zur 70.3 Weltmeisterschaft geht!

Drückt mir also die Daumen, dass ich schnell gesund werde. 

Bis dahin, 

Lina 

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Trainingslager & Bundesliga

Es geht „Schlag auf Schlag“. Das Bundesliga Rennen am Schliersee ist erst drei Wochen her und dennoch gibt es wieder etwas zu schreiben.

Direkt nach dem Rennen ging die Reise weiter in die Schweiz. St. Moritz war für rund drei Wochen das Ziel. Auf einer Höhe von 1800m habe ich mich auf die zweite Saisonhälfte vorbereitet. Es wurden viele Grundlagenkilometer gesammelt, doch auch ein wenig Schnelles habe ich in meinem Trainingsplan vorfinden können.

Da ich erst einmal in der Höhe trainiert habe und leider ehr schlechte Erfahrungen damit gemacht habe, bin ich wirklich vorsichtig gewesen. Heißt also: „langsam an“ und schön auf die Herzfrequenz achten. Zudem habe ich mein WHOOP ordentlich studiert und geschaut was meine Sauerstoffsättigung so macht. Ist man nämlich nicht an die dünne Höhenluft gewöhnt, so nimmt diese zunächst ab. Schnelle Einheiten sind erst einmal hinten anzustellen. Ende der ersten Woche fühlte ich mich aber immer wohler in der Höhe und ein paar spezifische Einheiten, um das Bundesliga Rennen in Nürnberg vorzubereiten, wurden gewissenhaft abgespult.

Sonst gibt es nicht so viel Spektakuläres aus den Bergen. Die Fotos sehen ja immer mehr nach Urlaub aus, doch trainiert würde auch 🙂 Einen Klettersteig am Entlastungstag sind wir dann aber doch gegangen!

Jetzt aber zum Bundesliga Rennen in Nürnberg, welches ein sehr spezielles Format bereithielt. Zunächst musste ein Prolog (250m Schwimmen – 6km Rad – 1,5km Laufen) & 1,5h später eine Verfolgung (500m Schwimmen – 12km Rad – 3,5km Laufen) absolviert werden, insgesamt vom Umfang eine Sprintdistanz. Nach dem ersten Rennen war also wenig Zeit, um sich auf das zweite Rennen vorzubereiten. Bei der Verfolgung starteten wir mit dem jeweiligen Abstand aus dem Prolog.

Die beiden Rennen liefen ganz gut:) Nach dem Prolog lag ich auf Platz 13. In der Verfolgung musste ich leider noch 3 Plätze abgeben, bin aber auch mit dem 16. Platz zufrieden. Das beste Bundesligaergebnis der Saison von mir und auch mit dem Team konnten wir erneut den 6. Platz belegen.

Jetzt ist wahrscheinlich eine kleinere Wettkampfpause angesagt. Der Afrikacup in Tangier/ Marokko wurde leider abgesagt. Weiter geht es auf jeden Fall bei der Bundesliga in Hannover und dann bei der FISU World University Triathlon Championship in Brasilien.

Bleibt gesund, Lina

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Alles Wettkämpfe

Bundesliga Schliersee

Es war wieder soweit, die 1. Triathlon Bundesliga lud zu ihrer dritten Station. Nachdem ich das Rennen in Berlin zugunsten der Arbeit ausgelassen hatte, war ich also wieder am Start. Danke an das Team Berlin 🙂

Nach dem Sieg beim 70.3 in Luxemburg gab ich dem Körper zwei Wochen Sportpause, um Verletzungen zuvorzukommen und der Saison ein „Break“ zu geben. Nachteil: bis zum Rennen am Schliersee trainierte ich ebenfalls „nur“ zwei Wochen. Kurze Schnellbesohlung vor dem Rennen also 🙂

Im Gegensatz zum Training lief das Schwimmen deutlich besser im Wettkampf. Ich kam an Position 14 aus dem Wasser und nach 1,5km saß ich in der 1. Radgruppe. Hinterher hätte man sich den Stress nicht machen müssen, denn bis zum Berg rollten wir mit 70 Watt durch die Gegend. Irgendwie hatten doch alle etwas schiss vor dem Berg zur 2. Wechselzone. Dieser war 4km lang und hatte durchschnittlich 9% Steigung. Die ersten 2km konnte ich noch in der Spitzengruppe mitfahren, musste dann aber dem hohen Tempo am Berg Tribut zollen. So wechselte ich in der 2. Gruppe in die Laufschuhe. Das Laufen lief dieses Mal wirklich gut und ich konnte mein Tempo ordentlich bis ins Ziel laufen. Am Ende ein 21. Platz und der 5. Platz mit dem Team 🙂

Jetzt steht ein 3-wöchiger Trainingsblock an, bevor es in Nürnberg weitergeht. Der vierten Station der 1. Bundesliga.

Grüße Lina

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Alles Wettkämpfe

Sieg Ironman 70.3 Luxemburg

Erste Mitteldistanz und gleich ein Sieg. Es hat sich also gelohnt in Luxemburg:) Schon länger hatte ich mit einer Mitteldistanz geliebäugelt und da Luxemburg in der Nähe ist, gab ich dem Ganzen ein go.

Das Rennrad wurde in den Wochen vorher immer mal wieder gegen das Zeitfahrrad ausgetauscht, um sich ein wenig an das neue Rad zu gewöhnen. Gerne wäre ich vorher etwas mehr gelaufen. Nach dem Rennen der 1. Triathlon Bundesliga im Kraichgau (leider gibt es keinen Block dazu, aber mit dem 6. Platz konnten wir ein sehr gutes Ergebnis mit dem TeamBerlin einfahren) hatte ich ein paar Probleme mit dem Knie und der Knochenhaut, sodass ich eine Laufpause eingeschoben habe. Es hat sich gelohnt, da ich keine größeren Probleme bekommen habe, aber definitiv haben längere Läufe in der Vorbereitung gefehlt. 21km können ganz schön lang werden:)

Die Vorbereitung auf Luxemburg lief sonst störungsfrei und ich habe mich mega auf das Rennen gefreut. Auch wenn es nur ein Triathlon ist, war vieles ungewohnt. Da man schon am Vortag sein Rad sowie die Wechselbeutel in der Wechselzone abgibt, musste ich mir doch so meine Gedanken machen. Wie viele Gels in welchen Beutel, den Platz dafür finden, Socken fürs Laufen einpacken, Fahrrad-Platz in der Wechselzone merken (bei mehr als 2000 Rädern ist Orientierungssinn gefragt), …

Jetzt aber zum Rennen selber: zum Schwimmstart sortierte ich mich in die erste Startgruppe ein. Da es einen Rolling-Start gab konnte sich der Startplatz selber ausgesucht werden. Ganz nach vorne wollte ich nicht, da ich ein paar Männer vorschwimmen lassen wollte. So ganz ist der Plan nicht aufgegangen. Am Ende kam ich mit der schnellsten Schwimmzeit aller Damen und der 3-schnellsten Zeit insgesamt aus dem Wasser.

So sprang ich doch als 2-3 Agegrouper*in auf das Rad. Den schnellen Jungs konnte ich nicht folgen und ich wollte am Anfang auch nicht überpacen. Insgesamt hat das Radfahren gepasst, ein paar mehr Watt wäre ich aber schon gerne gefahren. Ich denke aber, wenn ich einen anderen Sattel habe und etwas mehr Erfahrung auf dem Rad, wird das auch funktionieren. Zwischen km 60-70 wurde es etwas zäh, doch auch diese Phase ging vorüber 🙂 So lag nach 90 Radkilometern nur noch ein Halbmarathon vor mir.

Eine wenig Respekt hatte ich vor der Distanz schon, da ich ja keine langen Läufe gemacht hatte. Dennoch fühlte ich mich nach dem Radfahren ganz gut und ich lief meine Wunsch-Geschwindigkeit einfach mal los. 4km lief es auch super – bis zur Verpflegungsstation. Danach kämpfte ich mit der Geschwindigkeit und vor allem mit der Hitze. Mit durchschnittlich 35 Grad war Mitte Juni Hochsommer angesagt. So joggte ich mehr bis Kilometer 18, bevor die Beine für die letzten 3km wieder ihren Job taten.

Nach 4:50:50h stolpere ich kaputt aber glücklich ins Ziel.

Mit der Zeit durfte ich mich über Platz 1. in meiner AK, Platz 2. aller Agegroup Frauen und Platz 8. aller Frauen (mit den Profis zusammen) freuen. Zudem konnte ich insgesamt noch unter die Top100 laufen. Ich hatte mir im Voraus das Ziel gesetzt <5h zu bleiben und <1:45h den Marathon zu laufen. Die gesetzten Ziele habe ich erreicht:)

Weiterhin habe ich mit meinem Sieg das Ticket zur 70.3 WM in St. Georg/ Utah USA gelöst. Bis zur WM Ende Oktober habe ich nun ein paar Monate Zeit an meiner Radposition zu arbeite & vielleicht sind es ja auch 10 Grad kälter. Ich würde mich freuen 🙂

Danke für die Unterstützung, bleibt gesund!

Lina

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Alles Trainingslager Wettkämpfe

Trainingslager Freiburg, Superleague Singapur & Europacup Caorle

Nach dem letzten Rennen in Melilla ist ziemlich viel passiert und da ich den Blog doch ganz gerne schreibe, ist es Zeit ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen 🙂 

Trainingslager

Über Ostern ging es zusammen mit dem saarländischen Landeskader ins Trainingslager nach Freiburg. Leider bin ich nach dem Rennen in Melilla krank geworden und habe die erste der zwei Wochen nur ein wenig Radfahren können. Ins Wasser habe ich mich mit meiner Erkältung nicht getraut und Laufen ist ja auch immer so eine Sache. In der zweiten Woche ging es aber echt ordentlich, sodass ich noch ein paar tolle Einheiten absolvieren konnte. Auch die Ruhetage haben wir ausgenutzt, um etwas in der Gruppe zu unternehmen. Bowlen macht echt Spaß, Profi werde ich aber definitiv nicht mehr 🙂 Jedenfalls hat das Trainingslager mega Bock gemacht und ein riesiges Dankeschön an die STU, dass ich wieder mit am Start sein durfte!

Superleague Arena Games

Nicht geplant war mein Start beim finalen Rennen der Arena Games der Superleage in Singapur. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich dort am Start sein durfte. So ging der Flieger über Amsterdam nach Singapur. Dort angekommen traf einen das Wetter mitten ins Gesicht. 35 Grad und 85% Luftfeuchtigkeit sind schon eine Hausnummer. 

Zum Rennen selber: dieses bestand aus einem Vorlauf, einem Repechage und dem Finale, wobei sich die besten 10 für letzteres qualifizierten.

„Kurz“ das Rennformat erklärt: 

Vorlauf 

200m Schwimmen – 4km Rad auf der Rolle – 1km Laufen auf dem Laufband – ca. 2min Pause – Start nach Rückstand: 200m Schwimmen – 4km Rad auf der Rolle – 1km Laufen auf dem Laufband – wer als erstes im Ziel ist hat gewonnen 

Repechage

200m Schwimmen – 4km Rad auf der Rolle – 1km Laufen auf dem Laufband – ca. 2min Pause – Start nach Rückstand: 200m Schwimmen – 4km Rad auf der Rolle – 1km Laufen auf dem Laufband – wer als erstes im Ziel ist hat gewonnen

Finale 

200m Schwimmen – 4km Rad auf der Rolle – 1km Laufen auf dem Laufband – ca. 2min Pause – 1km Laufen auf dem Laufband – 4km Rad auf der Rolle – 200m Schwimmen – ca. 5min Pause – Start nach Rückstand: 200m Schwimmen – 4km Rad auf der Rolle – 1km Laufen auf dem Laufband – wer als erstes im Ziel ist hat gewonnen

Also doch etwas komplizierter 🙂 

Am Freitagmittag war der Vorlauf. Schwimmen und auch Laufen waren ziemlich nice, beim Radfahren auf der Rolle hatte ich aber leider so meine Probleme. Es ist etwas anderes als auf der Straße zu fahren, sodass ich zu viel Zeit verloren habe. Jedenfalls war klar, dass ich nach dem ersten Durchgang niemals die Top 2 erreicht hätte, sodass beim 2. Triathlon Körner für das Repechage am nächsten Tag gespart wurden. 

Mein Ziel für Singapur, das Finale zu erreichen, habe ich im Repechage leider nicht erreicht ;( Irgendwie war beim Radfahren der Wurm drin, zumindest hatte ich einfach keinen Druck auf dem Pedal. So verpasste ich das Finale um einen Platz und wurde am Ende 11te.

EC Caorle

Aber genug zu Singapur. Am Mittwoch ging es direkt weiter nach Freiburg. Donnerstags machten wir uns dann auf den Weg nach Caorle zum Europacup. Das ich mit meinem Wettkampfrad fahren konnte habe ich Dienstags in der Früh noch nicht geglaubt. Auf dem Rückweg aus Singapur hatte ich einen Zwischenstopp in Paris. Leider habe ich meinen Anschlussflug verpasst, da die netten Menschen uns am Flughafen nicht vorlassen wollten. Wir bekamen also eine Umbuchung auf einen späteren Flug nach Frankfurt. Mein Radkoffer leider keine ;( Jedenfalls kam dieser nicht in Frankfurt an.  Kurzerhand reaktivierte ich also mein Winterrad in ein Wettkampfrad. Schutzbleche ab, WK-Laufräder aufbauen sowie eine ordentliche Wäsche waren von Nöten. Glücklicherweise kam dann doch noch das neue Bike, sodass ich dieses im Eiltempo aufbauen konnte und damit in den Zug stieg. 

Zum Rennen in Caorle: es war so cool 🙂 Das „Wichtigste“ vorweg, ich belegte Platz 21. Ziemlich genau das, was momentan möglich ist. 

Ich kam in der Spitzengruppe aus dem Wasser und wechselte mit dieser auf die Laufstrecke. Das Radfahren war dieses Mal tatsächlich ziemlich anspruchsvoll. Die 20km waren auf 6 Runden verteilt, wobei es in jeder Runde 3. Wendepunkte und genauso viele Kreisverkehre gab. Es wurde unrund gefahren und ständig gab es Stürze, dass ich echt froh war heile vom Rad zu steigen. 

Beim Laufen ist, wie bekannt, noch viel Potenzial und ich weiß, dass ich schneller Laufen kann. In der zweiten Laufrunde habe ich dennoch ein paar Plätze gut machen können und insgesamt passt der Lauf zu dem derzeitigen Training. Ich bin also zufrieden und freue mich auf mehr Rennen in dieser Saison. 

Was kommt als Nächstes? 

  • Bundesliga Kraichgau am 28.05 
  • Europacup Coimbra 11.06 

Bis dahin, 

Lina